Badugi ist eine Draw-Variante von Poker. In Draw-Varianten können Spieler Karten von ihrer Hand abwerfen und durch Karten aus dem Deck ersetzen. Das Ziehen und Austauschen neuer Karten erfolgt normalerweise vor jeder Wettrunde und ist bei Badugi auf drei Mal begrenzt.

Dieses ungewöhnliche Pokerformat gehört zu den Lowball-Varianten, bei der die schlechteste Hand gewinnt. Dies ist jedoch nicht ganz so einfach, wie es auf den ersten Blick scheint. Bei Badugi gibt es ganz besondere Regeln, die Sie im Laufe des Artikels kennenlernen werden.

Das Hauptziel ist es, die niedrigste Hand möglich in möglichst vielen verschiedenen Farben zu machen. Kein leichtes Ziel.

Im nachfolgenden schauen wir uns diese spezielle Variante etwas genauer an.

Die Basics: Handstärken

Die Hand-Rankings für Badugi unterscheiden sich von jeder anderen Pokervariante, obwohl Badugi, wie bereits erwähnt, in die Lowball-Variante von Poker fällt (schlechteste Hand gewinnt).

Das Ziel ist es, die niedrigstmögliche Hand aus verschiedenen Farben zu machen.

Asse sind in Badugi ausschließlich niedrige Karten. Paare und Karten der gleichen Farbe wirken sich nicht positiv auf die eigene Hand aus, sondern bewirken im Endeffekt das Gegenteil.

Die bestmögliche Hand, auch einfach Badugi genannt (der Name wird synonym für "Hand" verwendet), ist A, 2,3 und 4 in jeweils unterschiedlichen Farben. In Badugi wird diese Hand auch einfach als „vier hoch“ bezeichnet.

Schauen wir nun weitere Beispiele an, um Ihnen das Prinzip zu verdeutlichen –

  1. 8h 7c 6s 4d – Diese Hand wird bei Badugi als acht hoch bezeichnet (denken Sie daran, dass niedriger bei dieser Variante immer besser ist). Die höchste Karte ist die Acht, und alle vier Karten haben unterschiedliche Farben.
  2. Kh 7c 3s 2d – Diese Hand wird bei Badugi als König hoch bezeichnet. Immer noch ein anständiges Blatt, aber nicht so stark wie die acht hoch aus dem Beispiel zuvor.
  3. Th 7s 5c 2c – Hierbei handelt es sich um keine Badugi Hand mit vier Karten. Leider haben die Fünf und die Zwei die gleiche Farbe, sodass Sie nicht beide Karten verwenden können. Natürlich wird die niedrigere der beiden Karte verwendet, um die Hand zu erstellen. In diesem Fall haben Sie daher eine Hand bestehend aus Th, 7s, 2c für eine drei Karten Badugi Hand mit der Wertigkeit zehn hoch. Beachten Sie, dass eine Badugi-Hand mit vier Karten immer eine Badugi-Hand mit drei Karten schlägt, unabhängig von den beteiligten Karten. Diese Hand verliert daher gegen die Hände aus den ersten beiden Beispielen.
  4. 4d 4h 2c 2s - Auf den ersten Blick scheint diese Hand eine spielbare Alternative mit ausschließlich niedrigen Karten darzustellen, aber bei genauer Betrachtung ist diese Hand bei Badugi absolut wertlos. Da es nur zwei Karten mit einer einzigartigen Wertigkeit (2er und 4er) gibt, können Sie nur eine Badugi-Hand bestehend aus zwei Karten machen. Die Wertigkeit wäre dementsprechend vier hoch bei zwei Karten. 

Badugi Basics: Wie macht man eine Hand

Das Erstellen von Händen in Draw-Varianten ist im Vergleich zu anderen Pokervarianten immer extrem einfach.

Sie müssen in Badugi eine Hand mit vier Karten machen, und Sie haben zu jedem Zeitpunkt genau vier Karten auf der Hand.

Ihre komplette Hand besteht also aus genau den vier Karten, die Sie vor sich haben.

Blinds

Bevor die Karten ausgeteilt werden, müssen die Blinds gesetzt werden. Der Small Blind und der Big Blind werden von dem Spieler direkt links vom Button bzw. von dem Spieler zwei links vom Button platziert.

Badugi ist in dieser Hinsicht identisch mit Hold'em und Omaha.

Pre-Draw

Es werden aber keine Begriffe wie "Preflop" und "Flop" verwendet, wenn über Draw-Varianten gesprochen wird. Das Wort "Flop" impliziert Community-Karten und Draw-Varianten verwenden normalerweise keine Community-Karten.

Es gibt vier Wettrunden in Badugi (mit drei Runden bei denen Karten gezogen und ausgetauscht werden können), hierbei können die Begriffe "Pre-Draw" und "Post-Draw" verwendet werden, um zwischen den Runden zu unterscheiden (Post-Draw bezieht sich auf jede Wettrunde nach dem eigentlichen Draw).

Jeder Spieler erhält 4 verdeckte Karten. Die Pre-Draw-Wettrunde beginnt mit dem Spieler links vom Big Blind und verläuft weiter im Uhrzeigersinn.

The Draw

Sobald alle Einsätze in der Pre-Draw-Wettrunde abgeschlossen sind, entscheiden die Spieler nun, welche ihrer Karten sie ablegen möchten.

Spieler können eine beliebige Anzahl ihrer Hole Cards ablegen, einschließlich aller vier. Wenn die Spieler ihre aktuelle Auswahl von vier Karten behalten möchten, haben sie die Möglichkeit, „Standpat“ zu spielen, was bedeutet, nichts zu ziehen.

Beginnend mit dem Small Blind und weiter im Uhrzeigersinn geben die Spieler bekannt, wie viele Karten sie abwerfen, und ziehen die entsprechende Anzahl an Karten aus dem Stapel.

Wenn (in seltenen Fällen) dem Kartenspiel die Karten ausgehen, kann der Ablagestapel neu gemischt und als frisches Deck behandelt werden.

Post Draw

Es gibt nun drei zusätzliche Wettrunden, von denen zwei eine Gelegenheit zum Ziehen bieten. Nach der dritten Post-Draw-Wettrunde erfolgt sofort der Showdown.

Verwirrt? Keine Sorge, hier ist ein kurzer Überblick über die gesamte Struktur –

  • Das Setzen der Blinds.
  • Der Deal (austeilen der Karten)
  • Pre-Draw-Wettrunde
  • Draw 1 (Karten können abgelegt und ausgetauscht werden)
  • Erste Post-Draw-Wettrunde.
  • Draw 2
  • Zweite Post-Draw-Wettrunde.
  • Draw 3
  • Letzte Wettrunde
  • Showdown

In identischer Weise wie bei Omaha und Hold'em beginnen die Wettrunden nach dem Draw mit dem Spieler im Small Blind (oder demjenigen, der unmittelbar links vom Button verbleibt).

Pre-Draw-Runden beginnen mit dem Spieler Under-the-Gun (wobei der Big Blind zuletzt agiert).

Die Wettrunden in Badugi folgen einer identischen Struktur wie bei anderen Triple Draw-Formate wie 2-7 Triple Draw.

Der Showdown

Sobald die Post-Draw-Wettaktion beendet ist, erreichen die Spieler den Showdown. Die Spieler zeigen die Stärke ihrer Hand und der Pot wird an die stärkste Hand (in diesem Zusammenhang an Badugi mit den niedrigsten vier Karten) vergeben.

Die Wettoptionen bei Badugi

Die Wettoptionen sind bei den meisten Pokervarianten identisch.

Hier ist eine kurze Zusammenfassung der verschiedenen Möglichkeiten, die Sie haben –

OPTION

BESCHREIBUNG

Check

Die Action geht zu dem Spieler links von Ihnen über, ohne dass Sie einen Einsatz machen. Kann nur verwendet werden, wenn in der aktuellen Wettrunde kein Einsatz zuvor getätigt wurde.

Bet

Sie machen den ersten Einsatz in der aktuellen Wettrunde. Andere Spieler müssen mindestens Ihre Wette callen oder sind gezwungen die Karten zu folden.

Fold

In der aktuellen Wettrunde ist bereits ein Einsatz vorhanden, und Sie entscheiden sich, diesen nicht zu callen. Folden bedeutet, aus der Runde auszusteigen, womit Sie auch keine Chance mehr auf den Pot haben.

Call

In der aktuellen Wettrunde besteht bereits ein Einsatz. "Call" bedeutet, genau den gleichen Einsatz zu setzen und mit der Hand fortzufahren.

Raise

In der aktuellen Wettrunde ist bereits ein Einsatz vorhanden, und Sie beschließen, den Einsatz zu erhöhen. Der ursprüngliche Bettor muss mindestens die Höhe des Raises callen oder ist gezwungen zu folden.

Re-Raise

Ein Spieler hat bereits auf der aktuellen Street (Wettrunde) erhöht, und Sie entscheiden sich, erneut zu erhöhen. Alle Erhöhungen nach der ersten Erhöhung werden als "Re-Raise" bezeichnet.

Zusätzliche Überlegungen

Es ist wichtig zu bedenken, dass das Ziehen zusätzlicher Karten die Möglichkeit birgt, Ihre Hand erheblich zu verschlechtern. Ein Badugi mit vier Karten, wie ein Badugi mit König hoch, hat oft genug das Potential, um den Pot zu gewinnen, besonders wenn Sie bemerken, dass Ihr Gegner immer noch Karten zieht (jedes Mal, wenn er eine zieht, ist es statistisch gesehen unwahrscheinlich, dass er in der nächsten Wettrunde Badugi mit vier Karten hat.)

Das Ziehen selbst könnte riskant sein, da Ihr Badugi mit vier Karten wahrscheinlich zu einem Badugi mit drei Karten wird, wenn Sie ziehen.

Wenn sich Ihr Gegner jedoch dafür entscheidet, pat zu bleiben, bedeutet dies, dass er eine Badugi-Hand hat, die stärker als König hoch ist. Daher könnten Sie sich dafür entscheiden, Ihre Badugi-Hand zu „brechen“ und wieder zu ziehen, obwohl Sie auf den früheren Streets pat gespielt haben (Anfänger neigen dazu anzunehmen, dass frühes Checken in der Hand bedeutet, dass Sie bis zum Showdown weiter checken sollten, was nicht unbedingt der Fall ist).